Räume, die häufig von Schimmel befallen sind – Teil 2: Das Schlafzimmer

Ebenfalls häufig von Schimmel befallen, ist das Schlafzimmer.
Im Schlafzimmer wird besonders viel für die Lebensgrundlage von Schimmelpilzen produziert: Feuchtigkeit.

Wie entsteht Schimmel im Schlafzimmer?



Ein einzelner Mensch produziert beim Schlafen ca. 50 g Feuchtigkeit pro Stunde. Das heißt, dass 2 Menschen, die 8 Stunden schlafen, in einer Nacht rund 800 g Feuchte in Form von Wasserdampf abgeben. Dieser Wasserdampf bleibt z.T. in der Luft und kondensiert z.B. an kälteren Bauteilen aus. Man nennt dies Kondensat- oder Tauwasserbildung. Wird die Feuchtigkeit nicht aus dem Schlafzimmer gelüftet, reichert sich mehr und mehr davon an, sodass sich Schimmelpilze bilden und wachsen können.
Manchmal setzt der Schimmel im Bereich von Wärmebrücken an, z.B. in Fenster- oder Heizungsnischen oder in Gebäudeecken. In anderen Fällen schimmeln die Rückseiten von Schränken, die zu dicht an Außenwänden stehen oder aber Schränke mit Kleidung darin, schimmeln von innen. Häufig sind auch Matratzen befallen, da diese direkt die Feuchtigkeit vom menschlichen Körper aufsaugen. Bettkästen sind an dieser Stelle zusätzlich dem Schimmel förderlich, da die Rücktrocknung der Matratze behindert wird.

Vorbeugung: Was kann ich gegen Schimmel im Schlafzimmer tun?



Um die Feuchtigkeit also abzuführen, ist es notwendig regelmäßig zu lüften. Zu viel Lüften, also z.B. durch dauerhafte Kippstellung der Fenster führt jedoch häufig nur zum Auskühlen der Räumlichkeiten. Um Feuchtigkeit mit der Luft nach draußen zu bekommen, muss diese Feuchtigkeit erst einmal an die Luftpartikel gebunden werden. Und Luft kann nur dann Feuchtigkeit aufnehmen, wenn sie warm ist. Kalte Luft nimmt keine Feuchtigkeit auf. Das Wasser wird lediglich kondensieren und sich auf kalten Gegenständen und Wänden absetzen. Hier kann sich dann Schimmel bilden.
Das Thema „Richtiges Heizen und Lüften“ ist in seiner Komplexität und Bedeutung nicht zu unterschätzen (siehe dazu auch Artikel „Lüften und Heizen“). Erschwert wird die gesamte Thematik durch den Umstand, dass jedes Gebäude, jedes Material und die unterschiedlichen Wandaufbauten anders auf Feuchtigkeit reagieren. Deshalb kann es keine allgemeingültige Lösung in dieser Problematik geben.

Lesen Sie hier über Schimmel im Keller
Ich freue mich, wenn ich Ihnen mit diesem kleinen Überblick eine erste Hilfestellung oder Lösung geben konnte. Allerdings ist jeder Fall anders. Wenn sich bei Ihnen hartnäckiger Schimmel bildet oder bereits gebildet hat, wenden Sie sich an einen Gebäudesachverständigen Ihres Vertrauens. Kontaktieren Sie mich gerne für eine fachlich korrekte und objektive Begutachtung des Schadenfalls, um den Schaden dauerhaft beseitigen zu können.
Melanie Knobloch
Melanie Knobloch
Melanie Knobloch ist gelernte Bauzeichnerin und Bausachverständige. Als Inhaberin des Bausachverständigenbüros Knobloch berät sie Privatpersonen und Firmen zu Themen wie Schimmel, Feuchte, Bauschäden, Bausubstanz, Renovierung, Sanierung und bei Hauskauf und -verkauf.

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